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© Gilberto Quesada/Costa Rica

Brot

Unser tägliches Brot gib uns heute. (Mt 6,11)

Brot in der vierten Bitte des Vaterunsers (Matthäus 6,11)

„Unser tägliches Brot gib uns heute“ – so beten wir, mit den Worten, die Jesus seine JüngerInnen gelehrt hat. Woran denken wir, wenn wir diese Worte sprechen? Je nach dem, wo wir leben, welche Sprache wir sprechen und was auf den Feldern in unserem jeweiligen Teil der Erde wächst, werden wir unterschiedliche Bilder vor Augen haben. Mancherorts kommen die meisten Nahrungsmittel aus dem Meer, anderswo ist Reis, nicht Weizen das Grundnahrungsmittel und das Backen als Zubereitungsart ist möglicherweise unbekannt. Was bedeutet „tägliches Brot“ für Sie?

Vor Jahrhunderten wies Augustinus in Nordafrika darauf hin, dass das Wort „Brot“ in der vierten Vaterunser-Bitte mindestens drei Bedeutungen habe: das alltägliche Brot, das wir essen, das Brot des Abendmahls und das Wort Gottes („das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist“, Joh 6,51). Seither wurde allgemein das „tägliche Brot“ als Nahrung sowohl für den Körper als auch für den Geist verstanden. Als Luther den Kleinen und den Grossen Katechismus schrieb, war er seinerseits jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass das Wort „Brot“ in der vierten Bitte nur im physischen Sinne zu verstehen sei. Die ersten drei Bitten seien, so Luther, dem Wohl der Seele gewidmet; in der vierten Bitte aber „bedenken wir nun den armen Brotkorb, das, was unser Leib und zeitliches Leben nötig hat.“ („Grosser Katechismus. Das dritte Hauptstück. Das Vaterunser. Die vierte Bitte“, in: Unser Glaube. Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Gütersloh, 1986, S. 713) Er verstand „tägliches Brot“ dabei im weitesten Sinne.

Luther ermutigte die Betenden, ihren Blick zu weiten und „alles das [mit einzuschliessen], was zu diesem ganzen Leben in der Welt gehört.“ (Grosser Katechismus, S. 713) Im Kleinen Katechismus zählt er 22 Elemente auf: von Nahrung über Kleidung und Besitz (samt Geld), bis zu Menschen, die das Leben bereichern, zur Regierung, zu Wetter, Gesundheit und Ansehen. Er beginnt die Aufzählung mit dem Wort „wie“ und beendet sie mit den Worten „und desgleichen“, um deutlich zu machen, dass die genannten Elemente nur einige Beispiele der Dinge sind, die für unser physisches Sein auf dieser Erde notwendig sind. („Kleiner Katechismus. Das dritte Hauptstück. Das Vaterunser. Die vierte Bitte“, in: Unser Glaube. Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Gütersloh, 1986, S. 548)

Unter derselben Überschrift nennt Luther sogar die Felder und Menschen, durch die Gott uns mit allen diesen guten Dingen versorgt. (Grosser Katechismus, S. 713f) LandwirtInnen, MüllerInnen und BäckerInnen spielen bei unserer Versorgung mit Brot eine wichtige Rolle. Trotzdem wird den Menschen, die diese Berufe ausüben und denen wir es zu verdanken haben, dass wir mit Nahrungsmitteln versorgt werden, in den so genannten ‚entwickelten Ländern’, wo die VerbraucherInnen im Laden fertig abgepackte Nahrungsmittel aus den Regalen nehmen, ohne sich des Fachwissens und der Mühe derjenigen bewusst zu sein, die die Erde bearbeiten, die Felder bebauen, die Ernte einfahren und so alle Menschen mit Nahrung versorgen, zu wenig Beachtung geschenkt.

Luther betont, dass auch viele Dinge, die nicht in unseren Magen gelangen, für die physische menschliche Existenz von so grosser Bedeutung sind, dass sie ebenfalls in die Kategorie „tägliches Brot“ fallen. Körperlicher Hunger hat viele Formen. Wir hungern auch nach Berührungen, nach Gemeinschaft, nach Wertschätzung, Liebe, Vergebung, Versöhnung, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden. Am meisten aber hungern wir vielleicht nach Anerkennung, danach, in die Gemeinschaft der Menschen als produktives Mitglied der Gesellschaft, als Individuum mit Würde und Selbstachtung aufgenommen zu sein. Auch dies ist für ein vollauf menschliches Leben notwendig.

All diese Dinge (und Menschen), so Luther, gibt Gott „auch ohne unsere Bitte“ allen Menschen - auch „allen bösen Menschen“. Wenn wir also beten, massen wir uns nicht an, Gott zu überreden, dass er uns gibt, was wir uns wünschen; vielmehr würdigen wir, dass wir diese Gaben bereits von Gott erhalten haben. Das Gebet an sich ist Ausdruck unserer Dankbarkeit. Gleichzeitig erinnert es uns daran, dass diese Gaben nicht unser individuelles und persönliches Eigentum sind, auch wenn sie uns geschenkt wurden. Die Gaben sind für „unsalle gedacht. (Erinnern Sie sich noch an die zweite Bibelarbeit?)

Materielle Gaben sind nicht „ungeistlich“ und sollten nicht als eines christlichen Lebens unwürdig verstanden werden. Man braucht sich nicht dafür zu schämen oder zu entschuldigen; man sollte sich vielmehr an ihnen freuen und sie mit Anderen teilen. Das Leben soll für alle Menschen genussvoll, ja sinnlich sein. Nahrung soll genossen werden. Obst und Gemüse sollen aufgrund ihres Geschmacks, ihrer Farbe, ihrer Konsistenz, ihres Duftes und ihres Aussehens wertgeschätzt werden. Die Menschen wären glücklicher und gesünder, wenn sie sich die Zeit nähmen, jeden Bissen zu kauen und wirklich zu schmecken. Genau wie Eltern sich freuen, wenn ihre Kinder sich das für sie zubereitete Essen schmecken lassen, freut sich Gott mit Sicherheit, wenn die Menschen ihre Nahrung geniessen. Gottes Gaben sind grosszügig und wunderbar. Sie sollen gefeiert werden. „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.“

Warum also verhungern so viele Menschen auf dieser Erde?

Es scheint fast frevelhaft, über die reichen Gaben köstlicher Speisen und über die Freude des Essens zu sprechen, wenn doch Milliarden Menschen in dieser Welt nicht einmal das Lebensnotwendigste haben. Wie kann man auf der anderen Seite aber nicht mit begeisterten Worten über Gottes Grosszügigkeit sprechen, da er doch eine fast unvorstellbare Vielfalt an Obst, Gemüse und Getreide für den menschlichen Verzehr bereitet und die ganze Schöpfung als „sehr gut“ bezeichnet hat?

Hier bietet es sich an, anhand von Jesu Gleichnis vom Festmahl das Dilemma genauer zu betrachten.

Das grosse Abendmahl (Lukas 14,15-24)

Die Einladung

„Kommt, denn es ist alles bereit!“ (Lk 14,17)

Sie wussten, dass diese Einladung kommen würde. Schon einige Tage zuvor waren sie - wie es der Brauch war - eingeladen worden (14,17). Es war üblich, dass der/die Gastgebende eine erste Einladung sandte, um in Erfahrung zu bringen, wer zu einem geplanten Fest kommen würde. Diese Informationen ermöglichten es ihm/ihr zu entscheiden, wie gross das Zelt sein, wie viel frisches Fleisch vom Schlachter geholt und wie viel Wein bereitgehalten werden musste. Natürlich war niemand gezwungen, diese erste Einladung anzunehmen. Manchmal gibt es gute Gründe, eine Einladung abzulehnen. Und der/die GastgeberIn wird das verstehen. Durch die Antwort, „Es tut mir Leid, aber ich habe bereits einen anderen Termin“, muss man sich nicht zurückgesetzt fühlen.

Vorbereitungen für das Fest

Offensichtlich ist ein sehr grosses Fest geplant. „Viele“ (14,16) haben zugesagt. Die Vorbereitungen für ein solches Fest waren oft aufwändig. Matthäus erzählt eine ähnliche Geschichte von einem Festmahl und beschreibt, dass im Vorfeld mehrere Ochsen und Mastvieh geschlachtet wurden (22,4). Auf der Hochzeit zu Kana erinnert der Speisemeister den Bräutigam, dass es Brauch ist, zuerst, d. h. solange die Gäste den Unterschied zwischen erstklassigem und weniger gutem Wein noch zu schätzen wissen, den guten Wein zu servieren (Joh 2,10). Bei derartigen Festen wurde man meist üppig bewirtet.

Aber Essen und Trinken waren nur ein Teil eines unterhaltsamen Festes. Solche Feste waren ein gesellschaftliches Ereignis. Wer würde alles dort sein? Zweifelsohne würde es Unterhaltung, Musik und Tanz geben - und natürlich viele gute Gespräche. Festmahle waren begehrte gesellschaftliche Ereignisse, die das Gemeinschaftsgefühl stärkten. Es ging um viel mehr als nur ums Essen und Trinken. Ein Festmahl war der richtige Zeitpunkt und Ort, um einander zuzuhören, sich über aktuelle Ereignisse auszutauschen, um Freud (und Leid) mit den Anderen zu teilen. Bevor es Handys und Kabelfernsehen gab, boten Feste wichtige Gelegenheiten, mit Anderen in Kontakt zu bleiben.

Ein jähes Erwachen

Endlich ist alles bereit. Jetzt einfach nur noch die Tür öffnen und die Gäste herein bitten… doch vor der Tür sind keine Gäste. Niemand hat sein/ihr Versprechen gehalten. Unglaublich! Von Anfang an hat anscheinend niemand ernsthaft die Absicht gehabt, zu kommen. Der Gastgeber ist brüskiert! Natürlich haben sie alle eine Ausrede. Drei davon dienen als Beispiel dafür, was allgemein gesagt wird, um zu kaschieren, dass die Eingeladenen einfach kein Interesse an dem Fest haben.

Einer hat einen Acker gekauft und „muss“ sich entschuldigen (14,18). Hat er den Acker denn nicht aufmerksam angeschaut, bevor er ihn kaufte? Ein anderer macht sich nicht einmal die Mühe, sich mit einem „ich muss…“ zu entschuldigen (14,19). Er informiert den Gastgeber ganz einfach, dass er auf dem Weg ist, seine fünf neu erworbenen Ochsengespanne in Augenschein zu nehmen. Ist das Fest es nicht wert, die Besichtigung des Ackers und der Ochsengespanne um ein oder zwei Tage zu verschieben? Nun ja, solche Festmahle dauern oft mehrere Tage, aber trotzdem…

Der Dritte „kann nicht kommen“, da er gerade geheiratet hat (vgl. 14,20). Natürlich kann die Frau ihren Ehemann nicht begleiten, da zu solchen Festen nur Männer geladen sind. Die Regeln der Gastfreundschaft können sehr strikt sein, aber deshalb das frühere Versprechen, an dem Festmahl teilzunehmen, nicht zu halten, wird ebenfalls als eine Verletzung der Gastfreundschaft angesehen. Ist es möglich, dass die Geladenen nicht teilnehmen wollten?

Verständlicherweise ist der Gastgeber alles andere als erfreut (14,21). Öffentliche Demütigung ist eine der schlimmsten Formen des Ausschlusses aus der Gesellschaft und der Ablehnung. Der Gastgeber erfährt nun am eigenen Leib, was es bedeutet, an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu sein. Und er ist nicht glücklich darüber.

Das Fest

Was nun? Zweifellos will der Gastgeber sich eine noch grössere Demütigung aufgrund einer Absage des boykottierten Festmahls ersparen. Es ist angekündigt, also findet es auch statt. Er sagt zu seinem Knecht: ‚Geh schnell hinaus und lade alle ein! Je mehr, desto besser! Wir haben genug gutes Essen, guten Wein, es wird fröhlich getanzt und die Gäste werden sich angeregt unterhalten. Wir werden Fremde kennen und schätzen lernen und schon bald Freundschaft schliessen. Wenn ich so darüber nachdenke, sind dies vielleicht die Menschen, die wir von Anfang an hätten einladen sollen. Hat Jesus denen, die Gäste einladen wollen, nicht geraten, an diejenigen zu denken, die normalerweise vergessen werden?’

Alles ist bereit. Das Essen ist herbeigeschafft und vorbereitet, die Diener sind angestellt, der Raum ist geschmückt. Es fehlen nur noch die Gäste - hungrige Gäste. ‚Geh schnell! Lade alle ein! Lasst uns feiern!’

Und die ursprünglich eingeladenen Gäste? Tja… Die werden nie erfahren, was sie verpasst haben (14,24). Traurig, aber wahr.

Die eigenen Prioritäten neu ordnen

Das war die Geschichte. Wie aber fügt sie sich in den grösseren Rahmen des dritten Evangeliums ein? Warum steht sie genau an dieser Stelle des Evangeliums? Schauen wir uns das Ganze noch einmal genauer an.

Der Text ist geschickt in den Kontext des dritten Evangeliums eingefügt. Direkt vor dem Gleichnis berichtet Lukas über die Anweisungen, die Jesus für solche Festmahle gibt (Lk 14,7-14) und direkt nach dem Gleichnis erinnert Lukas den/die LeserIn daran, wie Jesus den Preis der Nachfolge betont (Lk 14,25-35). Die Gliederung ist offensichtlich gewollt und muss einen bestimmten Zweck verfolgen. Wo besteht eine Verbindung, wo ist der rote Faden, der diese drei Abschnitte des dritten Evangeliums verbindet? Versuchen wir, dies herauszufinden.

Von Rangordnung und Auswahl der Gäste (vor dem Gleichnis, Lk 14,7-14)

Als Jesus bei einem Festmahl beobachtet, wie die Gäste um die ranghöchsten Plätze wetteifern, denkt er nach über das Konkurrenzdenken - den tief verwurzelten Drang, die eigene Stellung in der Gesellschaft zu verbessern. Er schliesst mit einer klaren Lektion für den Gastgeber, der ihn eingeladen hat:

„Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten…“ (Lk 14,12-14)

Aber das hat der Gastgeber in unserem Gleichnis nun wirklich nicht vor!

LeserInnen biblischer Texte - und insbesondere der Gleichnisse Jesu - sollten nicht vorschnell davon ausgehen, dass die Hauptperson der jeweiligen Erzählung Gott repräsentiert. Oft ist das Gegenteil der Fall: Der ‚Herr’ in einer Geschichte ist ein fremder Grundbesitzer, der die Menschen, die sein Land bearbeiten, ausnutzt. Der Arbeitgeber in einer anderen Geschichte ist vielleicht ein ganz normaler, menschlicher Arbeitgeber - aber einer mit einem sozialen Gewissen. Der reiche Gastgeber in unserer Geschichte kann sehr wohl ein bekannter Einwohner des Ortes sein, der, genau wie wir, Fehler macht und aus dessen Fehlern wir lernen können.

Das grosse Abendmahl (Lk 14,15-24)

Erkennen Sie den roten Faden, der unseren Text mit dem Vorhergehenden verbindet? Im Gegensatz zu dem, was Jesus gerade gesagt hat, hat der Gastgeber unserer Geschichte seine reichen Freunde und Nachbarn zu dem Festmahl eingeladen - Menschen, die es sich leisten können, einen weiteren Acker oder fünf Ochsengespanne, also zehn Ochsen, zu kaufen?! Ihnen geht es gut! Aber diese so genannten Freunde sind überhaupt keine Freunde, wie der Gastgeber leider zu spät feststellt. Obwohl sie die erste Einladung angenommen haben, wollen sie eigentlich gar nicht kommen - nicht einmal weil sie sich verpflichtet fühlen, ihr Versprechen zu halten. Diese Erfahrung demütigt und erzürnt den Gastgeber.

In seiner Verlegenheit lädt der Gastgeber Andere ein, um sein Gesicht zu wahren. Aber nicht irgendwelche Anderen. Genau wie Jesus es zuvor fordert (Lk 14,13), lädt er ausdrücklich „Arme, Verkrüppelte, Blinde und Lahme“ ein. Er tut dies wahrscheinlich aus Wut oder Groll - das zu mindest lässt seine scharfe Äusserung, „Denn ich sage euch, dass keiner der Männer, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird“, vermuten. Aber was auch immer der Grund sein mag, er tut nun das Richtige. Er lädt die Ausgegrenzten ein, die, die sich wirklich nach dem sehnen, was er zu verschenken hat.

Von Nachfolge und Selbstverleugnung (nach dem Gleichnis, Lk 14,25-35)

Wohin führt uns der roten Faden jetzt? In den direkt auf das Gleichnis folgenden Versen erinnert Lukas den/die LeserIn an die Worte, die Jesus zu der Menschenmenge gesprochen hat, die mit ihm unterwegs war: „Ihr könnt nur meine JüngerInnen sein, wenn ihr mich mehr liebt als eure Eltern, Kinder, Freunde und sogar euch selbst“ (Paraphrase von Lk 14,26). Jesus zu lieben bedeutet natürlich, diejenigen zu lieben, mit denen Jesus regelmässig zusammen ist. Dies nicht zu tun würde für eine/n JüngerIn bedeuten, Salz ohne Würzkraft zu sein (14,34f).

Die Nachfolge leuchtet dann am hellsten, wenn die JüngerInnen Jesu freudig ihre privilegierte Stellung aufgeben und bereit sind, sich selbst zu erniedrigen und sich denjenigen anschliessen, die immer wieder an den Rand gedrängt, ausgegrenzt werden: den Armen, Verkrüppelten, Lahmen und Blinden. Dies sind die Menschen, mit denen Jesus sich besonders verwandt fühlt. Sie sind seine „Familie“ (vgl. Mk 3,33f).

Das Festmahl ist ein passendes Bild für das Leben mit Gott. Es gibt den Menschen die Möglichkeit, die grosse Vielfalt seiner köstlichen Gaben gemeinsam mit Anderen, die einander gegenseitig auch selbst Geschenk sind, zu feiern. Das Essen ist ausgezeichnet, aber ein Festmahl, das sind letztlich die ganz unterschiedlichen Menschen, die gemeinsam feiern!

Auch wenn der Gastgeber vielleicht noch aufgebracht ist, am Ende schlägt der Ton des Gleichnisses in Jubel um: Die Ausgegrenzten, Armen und Hungrigen haben Zugang zu den Gaben, die Gott für alle Geschöpfe bereitstellt. Es gibt noch Hoffnung in dieser Welt! Es gibt Nahrung für alle! Das Festmahl wurde zum Tisch des Herrn!

„Ich ermahne euch nun, liebe [Schwestern und] Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“
(Röm 12,1-2)

 

 

Aus der Region Lateinamerika und Karibik: Nachdenkenswert…

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Welche Einladungen werden heutzutage ausgesprochen? Sind diese Einladungen so weit gefasst, dass sie auch indigene Völker, Frauen, Menschen mit Behinderungen, junge und alte Menschen, Kinder und sexuelle Minderheiten ansprechen und wirklich offen aufnehmen? Sprechen wir als Teil der lutherischen Kirchengemeinschaft Einladungen an die grosse christliche Familie aus und nehmen wir sie mit offenen Armen an; achten wir gleichzeitig auf die Einladungen, die wir erhalten?

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Können wir bei Entwicklungsstrategien von einer spirituelle Dimension sprechen, die Indikator dafür sein könnte, wie wirkungsvoll Hilfsmassnahmen sind?

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